Kinderbetreuung und Watomi-Standort
In dieser Woche wird der neue Gemeinderat eingesetzt und die Sommerferien beginnen. Ein Blick voraus: Die Betreuungssituation in Remseck bewegt viele Familien. Verständlich, da eine verlässliche Kinderbetreuung wichtig ist. Trotz Rekordsteuerbelastung der Bürger ist das leider eine der Dauerbaustellen der Politik.
Um den Fachkräftebedarf zu decken, erhöht die Stadt Remseck die eigene Ausbildungskapazität und schafft Möglichkeiten zur Qualifizierung von Seiten- und Quereinsteigern ("Direkteinstieg Kita etc."). Zudem bestehen absehbar freie Kapazitäten in den Kitas des Zweckverbands Pattonville, die für die Stadt Remseck auch geöffnet werden. Idealerweise bieten wir die Kinderbetreuung direkt am Wohnort, sind aber in der aktuellen Lage froh, überhaupt ein Angebot machen zu können. Auch soll die Stadt künftig die Möglichkeiten des so genannten „Erprobungsparagraphen“ nutzen. Diese rechtliche Regelung ermöglicht, alternative Betreuungsangebote in den Randzeiten anzubieten, auch unter Einbeziehung von Freiwilligen.
Weitere Kapazitäten versprechen wir uns von einem weiteren Standort der Watomis. Hier hatte der Gemeinderat einstimmig Ende November 2023 der Verwaltungsvorlage 193/2023 zugestimmt, die Investitionskosten zu übernehmen und zwei neue Gruppen an einem 5. Standort in die städtische Planung aufzunehmen. Den konkreten Standort haben wir dabei nicht mit beschlossen, eine Planskizze war nachrichtlich beigefügt. Auf Grund eines wahrgenommenen Mangels soll sich der Standort im Raum Hochberg befinden.
Bei dem vorgeschlagenen Standort am Hochberger Wald geht es aktuell nicht weiter, da das Landratsamt als Untere Naturschutzbehörde Einwendungen hat. Davon hat der Gemeinderat durch Anwohner Kenntnis erhalten, wie auch Fragen des Gemeinderats sehr minimalistisch beantwortet wurden. Wir stellen fest: Die Verwaltung operiert mal wieder sinngemäß nach einem Satz aus der Adenauerzeit: „Gott ahnt es, der Kanzler / die Verwaltung weiß es und den Rest geht's eigentlich nichts an.“ Dadurch brodelt auch ein Stück weit die Gerüchteküche und die Fraktionen des Gemeinderats haben mit fraktionsübergreifenden Antwortschreiben auf Anfragen reagiert.
Deshalb noch einmal ganz klar: Da wir nicht sicher sein können, dass die Einwendungen des LRA ausgeräumt werden können, haben wir vorgeschlagen, parallel zum laufenden Abstimmungsprozess, alternative Standorte zu prüfen. Dieses halten wir deshalb für richtig, weil wir nicht riskieren wollen, dass ein strittiger Standort zunächst durchgesetzt und dann doch wieder aufgegeben werden muss. Oder dass im ungünstigsten Fall wertvolle Zeit verstreicht, ohne dass die Standortfrage geklärt werden kann.